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Sabres Draft Review 2019

2020-01-06

Er hatte es für Buffalo durchaus in sich, der diesjährige Draft. Kurzfristig sicherten sich die Sabres Pick Nummer 10 von den Red Wings im Austausch für Defender Jared Spurgeon und pickten mit diesem Cole Caufield. „Wir haben kurz nach Beginn des Drafts mit den Red WIngs verhandelt und vereinbart, dass wir Jared Spurgeon abgeben für den Fall, dass einer von zwei Spielern an Position zehn verfügbar ist. Am Ende waren es sogar alle beide, wir haben uns aufgrund der Tatsache, dass reine Torjäger selten zu finden sind, für Caufield und nicht gegen Trevor Zegras entschieden. Es war nicht einfach, mit Jared einen der meiner Meinung nach unterschätztesten Verteidiger auch innerhalb der Division zu traden, aber um Talent zu bekommen muss man eben auch welches abgeben.“ Mit dem eigenen Erstrundenpick entschied man sich mit Peyton Krebs für einen Faller, in Runde zwei war Puckmover Zac Jones das erklärte Ziel. In der dritten Runde wurde es zur Freude des GMs der talentierte Russe Pavel Dorofeyev, um den bereits eine Runde früher die Gedanken kreisten. Zum Abschluss durfte auch ein Goalie nicht fehlen: Ethan Haider geht die College Route und ist einer der jüngsten Spieler im Jahrgang.

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#10 RW Cole Caufield (USNTDP / USHL)

„Goal“ Caufield – der Name wird hoffentlich Programm in Buffalo. Caufield dürfte neben Arthur Kaliev der torgefährlichste Spieler der 2019er Class sein. 126 Einschüsse in zwei Jahren beim USNTDP, mit 14 Buden den Rekord von Alex Ovechkin bei der U18 WM eingestellt und aktuell 12 Tore in 18 Spielen für Wisconsin im College - der Junge weiß schlichtweg wo das Tor steht. „Coles große Stärke ist der Abschluss in Kombination damit, sich in die entsprechende Position und in die sogenannten Soft Spots zu bringen. Wir hoffen, dass er bald für uns ein paar rote Lampen anmacht.“ Der Werdegang von Alex DeBrincat hat mit Sicherheit in gewisser Weise den Weg dazu geebnet, dass mit Caufield ein ähnlich kleingewachsener Winger ein Top 10 Pick wurde. Spielerisch und offensiv passt bei Caufield auch schon vieles, es gilt nun für ihn bei den Badgers sein Spiel zu vervollständigen und auch läuferischen Feinschliff zu erhalten. Ziel sollte sein, auch bei gleicher Spieleranzahl auf dem Eis nach vorn und hinten zum Teamerfolg beizutragen. „Wir sind aber zuversichtlich, dass er das hinbekommt und sobald es soweit ist werden wir ihn in Buffalo sehen.“

 

#25 C Peyton Krebs (Winnipeg Ice / WHL)

„Man kann sagen, dass Peytons Pech unser Glück ist“. Hinter dieser Aussage stecken die Tatsachen, dass ein über die Saison durchweg in den Top 10 gerankter Spieler eigentlich nicht so spät in Runde eins zu haben sein dürfte. Krebs zog sich nämlich nach der abgelaufenen Saison eine schwere Achillessehnenverletzung zu und konnte deshalb erst im vergangenen Dezember wieder aufs Eis gehen. Auch rein statistisch könnte der ein oder andere abgeschreckt worden sein. „Wir haben einen ausgemachten Spielmacher ziehen können. Peyton bringt sehr viel Talent mit, ist schnell, kreativ und smart. Die Punkteausbeute sieht auf den ersten Blick nicht nach allerhöchstem Offensivpotenzial auf dem nächsten Level aus, man muss hier aber bedenken, dass Winnipeg 2018/19 nur sehr wenige Spiele gewinnen konnte.“ In der Tat waren die Ice eines der schwächsten Teams in der WHL, Krebs nicht mit viel Talent umgeben. Dennoch könnte man im Lager der Sabres nicht zufriedener sein mit dem Pick: „Wir denken, dass Peyton eine bessere Profilaufbahn als Juniorenkarriere haben wird. Er muss körperlich wie viele andere auch noch zulegen - wir hoffen, dass wir in fünf Jahren Recht behalten können mit unserer Meinung, dass uns ein Top 10 Talent in den Schoß gefallen ist.“

 

#56 D Zachary Jones (Tri-City Storm / USHL)

„Smart. So würde ich den Spieler mit einem Wort beschreiben“. Jones besticht in allen drei Zonen mit seiner Spielintelligenz - einer Eigenschaft, die bei den Sabres auf allen Positionen und speziell bei Verteidigern sehr geschätzt wird. Aktuell als Freshman für die Minutemen der Uni Massachusetts aktiv, zudem schaffte er es auch in den Kader der USA bei der U20 WM. „UMass ist ein kleineres Programm und hat nicht das Renomeee der direkten Hockey East Konkurrenz BU oder BC. Sie haben aber einige hervorragende Alumni wie Jon Quick und Verteidiger wie Justin Braun, Brandon Montour und Cale Makar hervorgebracht. Für Zac ist das gut, er ist dort in allen Situationen der Key Player und nicht einer von vielen Fischen im Teich. Körperlich ist er noch nicht soweit, das macht aber nichts, denn er ist dem Spiel gedanklich immer einige Schritte voraus. Er weiß schon, was er mit dem Puck tun wirdbevor er ihn am Schläger hat und trifft deshalb fast immer die richtige Entscheidung. Offensiv hat er neben einem blitzsauberen Aufbaupass auch das Talent, die Scheibe durch Schläger und sonstige Hindernisse Richtung Tor zu bringen und sorgt damit regelmäßig für abgefälschte Pucks oder Rebounds.“

 

#76 LW/RW Pavel Dorofeyev (Metallurg Magnitogorsk / KHL)

Wiederum ein „Faller“ wenn man die Diskrepanz zwischen tatsächlicher Draftposition und den Einschätzungen der unabhängigen Scouts zugrunde legt. Dorofeyev ist mit der Scheibe am Schläger hervorragend, kreativ und technisch eine Augenweide – wirkt manchmal gerade in den ersten Schritten aber so, als hätte man ihm seine Schlittschuhe mit Blei ausgegossen. Der Russe kommt eher als Spielmacher daher, das Überzahlspiel zieht er gerne von der Halbposition mit präzisen Pässen auf. „Offensiv ist fast alles da, beim Abschluss ist noch Luft nach oben. Kraftraum ist auch notwendig, wenn alles passt wird Pavel ein Mann für die ersten beiden Reihen. Wir haben ihn aufgrund seines Offensivpotenzials genommen und hatten ihn schon für Runde zwei auf dem Zettel.“

 

#118 G Ethan Haider (Minnesota Magicians / NAHL)

Manche spielen jeden Samstag Lotto, die Sabres nur einmal im Jahr – und zwar wenn es darum geht, in den mittleren oder hinteren Runden einen Goalie zu draften. „Ja, in gewisser Weise kommt die Suche nach einem Starter im Draft einer Lotterie gleich. Speziell auf dieser Position ist es unfassbar schwer abzusehen, ob, wie und wohin sich ein 17- oder 18 jähriger entwickeln wird. Ethan hat gute technische und physische Anlagen, uns gefällt auch sein eingeschlagener Weg.“ Dieser führte über via NAHL aktuell nach Sioux City in die USHL. Ab Herbst 2020 soll Clarkson (NCAA) der nächste Zwischenstopp in Richtung DNHL werden. „Ethan ist einer der jüngsten Spieler im Draft, seine Fanghand und das Positionsspiel sind schon gut. Er kann auch Gegentreffer mental abschütteln. Wir hoffen bei ihm einfach auf einen Rohdiamanten gestoßen zu sein und freuen uns, seine Entwicklung auf dem College Level zu verfolgen.“