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Sabres Draft Review 2017

2017-12-29

Nach den verpassten Playoffs erhielt man im Lager der Sabres ein Trostpflästerchen – in Form eines vergleichsweise hohen Draftpicks (Position 13). Man hatte lange Zeit, die möglichen Kandidaten hierfür zu sondieren und am Ende hieß der diesjährige Erstrundenpick Gabriel Vilardi. „Wir hatten einen sehr kleinen Kandidatenkreis, der neben Vilardi lediglich die beiden unmittelbar vor uns gezogenen Spieler (Eeli Tolvanen und Casey Mittelstadt) umfasste. Es gibt bei ihm einige kleine Fragezeichen, ganz klar - wir sind aber sehr glücklich, dass es so gekommen ist.“

Spötter würden sagen endlich, aber heuer klappte es auch mit einem Trade während des laufenden Entry Drafts. Ein weiterer Wunschkandidat war in Runde drei noch verfügbar, nämlich Lukas Elvenes. Das Objekt der Begierde wäre vielleicht sogar in Runde vier noch verfügbar gewesen, doch hier ging man kein Risiko, sondern auf einen Trade mit Toronto ein. Technische Einzelheiten außen vor gelassen bekam Buffalo den Schweden an Position 77 und die Leafs im Austausch die beiden 4th Rounder (Pos. 92 und 102). „Rückblickend wären wir mit dem Material für die Picks in Runde vier wahrscheinlich auch zufrieden gewesen, ich wollte Elvenes aber unbedingt haben.“

Den Abschluss machte ein Pick in Runde 5, mit Samuel Walker ein klassisches Long Term Project. „Drei Picks sind nicht wirklich viel - wir hatten ja schon Jahre mit, in denen wir um die 10 Spieler gezogen haben. Muss man aber nicht jedes Jahr machen. Wichtig ist wie immer, dass der Pick in Runde eins sitzt. Alles Weitere ist das Sahnehäubchen.“

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#13 overall: C/RW Gabriel Vilardi (Windsor Spitfires, OHL)

Über Vilardi ist man sich in der Scouting-Landschaft einig: „Everyone is on the same page - it’s his feet.” Man hört aber auch: “But his stick is lethal and the skating will come.” Kurzum: Vilardis Skating gilt als Makel, zusätzlich ging verletzungsbedingt auch schon etwas an Entwicklungszeit verloren (Knieverletzung im Camp für das Ivan Hlinka Memorial 2016, eine Blinddarm-OP unter der Saison 16/17 sowie aktuell noch kein Spiel in der Saison 2017/18 aufgrund einer Rückenverletztung). Trotzdem war die Entscheidung einfach: Ein vielseitiger Spieler (kann Center und Außen spielen) mit hohem IQ, sehr guter Übersicht und einer Spielweise, die auch aufgrund ihrer Bissigkeit für die Profis maßgeschneidert scheint. Vilardi hat seine Stärken unterhalb der Bullypunkte und zieht sein Spiel von dort aus auf – auch dank seiner großen Reichweite. “Gabriel ist für uns ein Top 5 Talent. Am Skating muss er noch arbeiten, das wissen wir und er sowieso. Wir sehen das auch nicht als problematisch an, über einen Kopitar oder einen Draisaitl hat man das in ähnlicher Weise ebenfalls gesagt. Manchmal hält er auch den Puck noch zu lange. Doch das kann alles gelöst werden.” Die Erwartungshaltung ist freilich eine andere – man weiß, dass aus Vilardi (analog Kopitar/Draisaitl) ein Spieler für die Top-Reihe werden kann, sofern alles optimal läuft – das Muss ist aber “nur” der Sprung in die DNHL. “Für uns hat auch die Tatsache, dass Gabriel einer der jüngsten Spieler des Draft-Jahrgangs ist, ihn so interessant gemacht. Nach dem Memorial Cup haben wir seinen Namen auf unserer Liste doppelt unterstrichen. Wir freuen uns auf ihn.”

 

#77 overall: C/RW Lukas Elvenes (Rögle BK, SHL)

Elvenes hat das Hockey spielen quasi in die Wege gelegt bekommen: Großvater, Vater, Bruder und zwei Onkel sind/waren allesamt im Profibereich aktiv. 2016/17 hatte Elvenes aber kaum nennenswerte Einsatzzeiten im Profibereich (36 Minuten Eiszeit bei 12 SHL-Einsätzen), flog vielleicht auch deshalb etwas unter dem Scouting-Radar. Aktuell ist er wieder für Rögle aktiv, nachdem ein Leihgeschäft in die Etage tiefer zu Oskarshamm sehr gut lief (knapp ein Punkt pro Spiel). Auch hierüber zeigt man sich im Lager der Sabres angetan: „Die Allsvenskan ist eine sehr gute Liga, um sich zu entwickeln. Einige Hochkaräter wie z.B. David Pastrnak oder Elias Pettersson haben diesen Weg ebenfalls gewählt.“ Auch Elvenes ist ein Spieler mit spätem Geburtstag. Man kann ihn als Boom or bust Prospect sehen: Er ist nicht nur schnell, sondern auch sehr beweglich. Kreativ, starkes Puckhandling, guter Abschluss aber die herausstechende Eigenschaft ist das Passspiel. Elvenes versucht teilweise aber zu viel bzw. wählt eher die (zu) schwierige Option anstatt sein Spiel einfach zu halten.

 

#133 overall:  C Samuel Walker (Edina High, USHS)

Volle Liste für Runde 5: Nicht wie ursprünglich geplant ein Russe aus der QMJHL, sondern ein zwergenhaft anmutender Spieler (175cm, unter 70 Kilogramm) von der Edina High School in Minnesota. Derzeit ist Walker wieder für ein High School Team unterwegs, was vom Niveau her eigentlich keine große Herausforderung darstellt. Aber den dauerhaften Sprung in die USHL (Lincoln bzw. Sioux City) schaffte er bislang auch nicht. Man darf also gespannt sein, ob er wie geplant ab Herbst 2018 für die Golden Gophers der Uni Minnesota auflaufen wird oder es zuerst eine Zwischenstation geben wird. Jedenfalls scheint die College-Route eine gute Wahl zu sein, da sich der Spieler am Anfang eines wohl sehr langen Entwicklungsweges befindet. Vom Skill her bringt Walker einiges mit, exzellentes Skating und Spielmacherqualitäten. In rund fünf Jahren wird man schlauer sein.