Sabres Season Review - Teil 2
2013-09-22Ilya Kovalchuk: Gemischte Gefühle beim russischen Winger. Der Torjäger (66 Tore in 146 Regular Saison Spielen für Buffalo) war teaminterner MVP, schiebt enorm viel Eiszeit und steigerte sich in der Endrunde nochmal (22 Punkte). Das kommende Jahr wird wohl sein letztes in Buffalo und auch das letzte in der DNHL sein. Hier hat man einfach Pech, dass der Spieler zurück nach Russland wechseln möchte. Ersatz wird zwar nur schwer zu finden sein, einzig den Cap Space wird man mit Sicherheit gebrauchen können.
Andrew Shaw: Der Rookie hat ein sehr gutes erstes Jahr hinter sich. Eigentlich Außenstürmer, sprang nach der Verletzung von Desharnais als Center ein und konnte sich trotz ausbaufähiger Bully-Quote als Vorlagengeber in Szene setzen. Auf die Calder Trophy hatte er wegen der starken Konkurrenz trotzdem keine Chance - Hagelin (LA), Henrique (New Jersey) oder Landeskog (Vancouver) machten das Rennen, wenngleich 52 Punkte, 198 Hits und 168 Strafminuten aufhorchen lassen.
David Desharnais: Der kleingewachsene Center, 2009 als UFA nach Buffalo gekommen, überzeugte als Passgeber im ersten Block für Kovalchuk und Pominville und war auf 70 Punkte Pace, bis er sich nach 39 Spielen eine schwere Verletzung zuzog. Kurz vor Saisonende wieder verletzt, dafür in den Playoffs gute Leistungen, die die Vertragsverlängerung mit stattlicher Gehaltsverbesserung für eine Saison mehr als nur rechtfertigten.
Shea Weber: Ligaweit die meisten geblockten Schüsse in der Regular Season, die zweitmeisten in den Playoffs. Defensiv also eine Macht, auch wenn offensiv eigentlich mehr möglich ist gibt es bei Weber nur wenig Grund zu meckern, zumal der Captain trotz physischer Spielweise fast schon brav geworden ist (nur 18 Strafminuten in der Regular Season, keine einzige in der Endrunde). Zusammen mit Kris Letang bildet Weber eines der besten Defender-Paare der Liga, das in allen Situationen und im Schnitt über 25 Minuten auf dem Eis steht.
Jonathan Quick: Nach schwachen Leistungen in Winnipeg zu Saisonbeginn blühte der Amerikaner in Buffalo richtig auf: 33 Siege in 48 Starts für die Sabres waren gut, weniger als zwei Gegentore pro Spiel in den Playoffs sehr stark. Auch einen Eisenwaren-Artikel gab es, nämlich die Jennings Trophy. Man hofft auf längere Zusammenarbeit mit den Schlussmann, bislang scheint es ja zu passen mit den Sabres und Quick.
Steve Mason und Martin Biron: Auch die beiden anderen Goalie zeigten sehr gute Leistungen, Mason konnte sich im Schatten Quicks sogar steigern. Biron musste sich trotz guten Leistungen mit dem Tribünenplatz abfinden und wird Buffalo verlassen. Mason wird zukünftig als Backup für Quick fungieren, man hofft, dass Mason mit weniger Last auf den Schultern an die Leistungen aus seinem Rookiejahr herankommen wird.
Derek Roy: Roy spielt mittlerweile eine kleinere Rolle und ist nicht mehr Mittelstürmer Nr. 1 wie in den ersten beiden DNHL-Jahren. Zu Beginn der Saison centerte er noch die dritte Reiheund konnte seine Stärke am Bullypunkt auf in Unterzahl einbringen. Am Ende stehen je 21 Tore und Vorlagen zu Buche, dazu neun Scorerpunkte in der Endrunde. Sein Vertrag wurde um ein Jahr verlängert, da er eine gute Rolle spielt und als Führungsspieler eingeplant ist.
Jason Pominville: In vier von fünf DNHL-Jahren mit 30 Toren oder mehr, dazu 10 weitere Treffer in den diesjährigen Playoffs. Pominville bringt viel Erfahrung und solides Zwei-Wege Spiel mit, ist der Alleskönner der Sabres. Ein sehr wichtiger Spieler für uns, dessen Vertrag nach der kommenden Saison ablaufen wird und verlängert werden soll.
James van Reimsdyk: Sorgte für das wichtige secondary scoring und soll nächste Saison eine größere Rolle spielen. 20 Tore sind ein guter Wert, es dürfen in Zukunft auch gerne zehn mehr sein. JVR spielte stark gegen Ende der Saison und vor allem in der Endrunde, wo er mit 5 Gamewinnern einen wesentlichen Beitrag leistete, seinen zweiten Cup (nach Pittsburgh 2011) zu holen.
Travis Hamonic: Defensiv sehr gut und mit viel Eiszeit (vor allem im Penalty Killing). Stark im Körperspiel, ab Game 6 in Runde 1 im ersten Paar als Shutdown-Verteidiger gegen die Topreihen des Gegners im Einsatz. Hamonic ist mittelfristig als wichtiger Baustein in Form eines Zwei-Wege Defenders zu sehen, sein noch ausbaufähiges Offensivspiel soll sich über die Jahre entwickeln
Jared Spurgeon: Keine einzige Strafminute im Saisonverlauf – und das als Verteidiger. Der kleine Abwehrspieler war ein Fixpunkt in den Top 4 (20 Minuten pro Spiel) und wäre durchaus auch ein Kandidat für die Lady Byng Trophy gewesen. Auch dank des Wertes von +10 in den Playoffs freut man sich über den neuen Dreijahresvertrag .
Kris Letang: In der Regular Season in fast allen Situationen mit Weber gepaart. Auch er zog weitaus weniger Strafminuten und konnte auch seine +/- Bilanz verbessern. Einer der talentiertesten Defender der Liga, zum zweiten Mal in Folge knapp 50 Scorerpunkte. Das Potenzial für mehr Punkte ist durchaus vorhanden, allerdings ist Letang auch defensiv eine Bank. In der Endrunde -6, dafür aber der punktbeste aller Verteidiger. Vertrag läuft nach kommender Saison aus, auch hier lautet der Plan: Verlängern.
Slava Voynov: Solide Rolle als Puckmover im dritten Block. Der Russe ist langfristig als Fixpunkt eingeplant und wird nächste Saison mehr Eiszeit als Top 4 Defender erhalten. Schoss das Cup winning goal im Powerplay.
Mike Komisarek: Der Waiver Pickup aus Columbus entpuppte sich als Glücksgriff. Trotz dickem Gehaltsscheck verrichtete Komisarek seinen Job unspektakulär im dritten Block und war ein wichtiger Teil des Unterzahlspiels. +10 in der Regular Season, und mit +11 der beste Wert aller Spieler in den Playoffs.
Colin Wilson: In Ansätzen lässt er sein Können bereits aufblitzen. Trotz Potenzial für eine große Zukunft muss sich Wilson hinter erfahreren Spielern wie Kovalchuk und Pominville anstellen und erhielt bislang auch kaum Eiszeit im Powerplay. Ab nächster Saison soll er eine größere Rolle spielen und wird seinem Vermögen entsprechend als Top 6er Stürmer eingeplant.
Rene Bourque: Ähnlich wie Derek Roy mittlerweile eher ein Role Player, der im PK gefragt ist. Scoringtouch ist zwar vorhanden (17,1% der Schussversuche fanden den Weg ins Tor), doch vergangenen Leistungen nördlich der Marke von 60 Scorerpunkten ist Bourque weit entfernt. Er wird sich gegen die nachkommenden Spieler beweisen müssen, um seinen Platz zu behalten.
Jesse Winchester: Ein wertvoller Defensivstürmer, wie er jeder Mannschat gut zu Gesicht steht. Gut als Penaltykiller und an der Bande, dazu gute Faceoff-Quote. Offensiv zwar ein schwarzes Loch, er wird uns aber in Zukunft fehlen.
Patrick Kaleta: +11, über 100 Hits - Mission im vierten Block accomplished. Ein unangenehmer Gegner und wichtiger Unterzahlspieler. In dritten Spiel der Finalserie das einzige und extrem wichtige Playofftor.
Jacob Josefsson: Wohin geht der Weg des Schweden? Der Center ist zwar talentiert, allerdings hat man sich vom 1st Rounder von 2009 etwas mehr erwartet: „Jacob muss mehr zeigen, um nicht als 4th Liner in die Geschichte einzugehen. Er hat mehr auf dem Kasten als wir bisher gesehen haben, das nächste Jahr wird wohl zeigen, wo seine Reise hingeht.“
Tim Stapleton: Kam im Austausch gegen Defender-Prospect Troy Rutkowski kurz vor der Trading Deadline aus Winnipeg zu den Sabres. Ebenfalls ein Role Player und Allrounder, der trotz Verletzung für die gewünschte Tiefe im Kader sorgte. Spielte zusammen mit Wilson und Bourque in den ersten Spielen gegen die Devils stark auf, wird Buffalo aber verlassen. In der Nachbetrachtung ein wichtiger Trade, da der Erfolg jedes Mittel legitimiert.
Einen kurzen Ausblick zum Abschluss der Saison gab der GM auch noch. Jede Mange Arbeit wird man mit den Vertragsverlängerungen haben: Die Verträge von Letang, Pominville, Roy, Quick, Bourque und Desharnais laufen nach der nächsten Saison aus. Zudem wird man erstmals eines der Teams sein, deren Gehaltsliste nur knapp unter dem Salary Cap liegt. Gehen werden Martin Biron, Jesse Winchester und Mike Komisarek. Auf dem UFA-Markt wird nach der gewohnten Devise vorgegangen, also sollen die Zugänge primär aus Draft und ggf. Tradegeschäften stammen. Eventuell wird man Ergänzungen für den dritten oder vierten Block suchen, allerdings hat man wegen des Caps nicht viel Spielraum. Mit Sicherheit wird man den einen oder anderen jungen UFA mit Potenzial in das System holen. Neu im Pro Team werden Brenden Dillon und Mike Kostka sein. Die jungen Stürmer Ryan Spooner, Matt Fraser und Jeremy Morin haben ihre Visitenkarte zum Teil schon im Pro Team abgegeben. Sie und eigene Picks wie Silfverberg, Pageau, Merrill oder Andersen könnten bald das neues Gesicht bzw. die Zukunft der Mannschaft darstellen.